RTA - 4

   Raketentechnische Abteilung / 4. Flottille der Volksmarine

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Der Fla-Raketenkomplex 9K33 (4K33)
Entwicklung und Versionen 1960-1980


1960 Entwicklungsbeginn auf Beschluss des Ministerrats der UdSSR vom 27.10.1960. Ziel war die Entwicklung eines autonom
einsetzbaren Fla-Raketenkomplexes, bei dem alle Elemente, wie Aufklärung, Zielbegleitung, Start der Rakete und deren Lenkung von einem Fahrzeug aus erfolgen sollte. Das Fahrzeug sollte mindestens 2 Startschienen besitzen, die Raketemasse sollte zwischen 60 und 65 kg betragen.

1962 Das Projekt ist noch immer nicht über das experimentelle Stadium hinausgekommen. Die Entwicklungsleitung des neuen Fla-Raketenkomplexes lag beim NII-20 (GKRE), leitender Konstrukteur war M.M. Kositschkin. Dem Konstruktionsbüro des Werks Nr. 82. wurde die Entwicklung der Rakete übertragen und mit der Leitung von A.P. Potopalow beauftragt. Diese Arbeiten waren jedoch von Anbeginn von einer Reihe von Pannen begleitet, die vor allem aus der völlig unterdimensionierten Raketenmasse resultierten.

1964 Die Einsetzung einer Untersuchungskommission am 08.01.1964 unter Leitung des Chefs des NII-2 GKAT W.A. Dshaparidse, die den Stand und die Möglichkeiten der weiteren Entwicklung des Systems einschätzen sollte, kam praktisch einer Vorverurteilung Potopalow`s, Kositschkin`s und A.P. Malijewskis (Entwicklung der schiffsgestützten Version) gleich.

1965 Im 2.Quartal 1965 wurden die Anforderungen an die Rakete völlig neu definiert: Masse zwischen 110-115 kg. Vernichtungszone für Ziele in der Größenordnung der MIG-19 bei Geschwindigkeiten bis 500m/s : einer Entfernung von 8-10 km und Zielhöhe von 50/100 m bis 5.000m Bei Zielen mit Unterschallgeschwindigkeit wurden folgende Parameter der Vernichtungszone gefordert: 10-13 km Zielentfernung und 6-7 km Zielhöhe. Bereits 1965 konnte die autonome Erprobung der neuen Rakete beginnen.

1967 In der 2. Jahreshälfte 1967 begann die Erprobung aller Elemente des Komplexes auf dem Polygon Emba. Im Juli 1968 wurde die Erprobung durch den Leiter der staatlichen Erprobungskommission T.A. Mikitenko abgebrochen, da die Effektivität, Zuverlässigkeit, Einsatzzeit und die Parameter der unteren Grenze der Vernichtungszone nicht den Anforderungen entsprachen. Probleme gab es u.a. mit der Dimensionierung der Düse, wodurch der anfängliche Lenkfehler nach dem Start erheblich zu groß war. Derartige Probleme sind in der Erprobungsphase eines Fla-Raketenkomplexes nicht ungewöhnlich, doch gab es auch erheblich schwerwiegendere Probleme. Durch die Anordnung der Antennenanlage und der Starteinrichtung wurde ein relevanter Bereich des Aufklärungssektors beschattet.
Als Termin für die erneute Erprobung wurde für das II. Quartal 1970 festgesetzt. Die komplette Entwicklungsleitung des Komplexes OSA wurde dem Direktor des NIEMI/MRP (vorher NII-20) W.P. Jefremow und dessen Stellvertreter I.M. Drise übertragen.

1970 Nachdem von März bis Juni 1970 die Werkserprobung erfolgte und im Juli 1970 bis Februar 1971 die staatliche Abnahme unter M.M. Saweljew erfolgte, wurde der Komplex in die Bewaffnung übernommen.
Zeitgleich mit OSA erfolgt die Einführung der Marine-Version OSA-M mit der Startrampe ZIF-122 für 2 x 9M33 in die Bewaffnung der Seekriegsflotten.

1971 wurde der Auftrag erteilt, die Vernichtungszone und Vernichtungswahrscheinlichkeit des FRK zu verbessern. Das Projekt erhielt die Bezeichnung OSA-A. Parallel dazu wurde eine Variante der SLS entwickelt, die mit 6 Raketen in Transport- und Startcontainern beladen werden konnte. Diese Variante erhielt die Bezeichnung OSA-K. Noch während der staatlichen Erprobung der Gefechtsfahrzeuge 9A33BM (OSA-A) und 9A33M2 (OSA-K) wurde vom GRAU, MRP und MAP eine Gefechtsmaschine gefordert, die die Gefechtseigenschaften beider Fahrzeuge vereinen sollte. Die Erprobung des nun 9K33M2 (OSA-AK) bezeichneten Komplexes mit SLS 9A33BM2 und Fla-Rakete 9M33M erfolgte vom September 1974 bis Februar 1975 auf dem Polygon in Emba.

1975 Truppeneinführung des Komplexes OSA-AK. Beginn der nächsten Weiterentwicklung. Diese beinhaltete die Verbesserung der Gefechtseigenschaften bei der Abwehr von Kampfhubschraubern. Die 1977 durchgeführte Werkserprobung mit einer verbesserten SLS 9A33BM2 und der Fla-Rakete 9M33M2 ergab, dass auch Veränderungen an der Rakete notwendig waren. Das betraf vor allem den Funkzünder. Die neue Rakete erhielt die Bezeichnung 9M33M3. Ebenfalls weiterentwickelt wird eine entsprechende Version für die Marine.
Am 04. Februar 1975 Beschluss des Ministerrats der UdSSR zur Entwicklung des Fla-Raketenkomplexes 9K330 "Tor" Dieser Fla-Raketenkomplex soll die "OSA-AKM" der LaSKr ablösen. Wesentliche Forderungen sind: Funkmessausrüstung, die auf die die Abwehr von Luft-Boden Lenkwaffen, Cruise Missiles und Drohnen optimiert ist, senkrecht startende Raketen, Ketten-Basisfahrzeug. Die Entwicklung basiert auf der Funkmessausrüstung und der Fla-Rakete des FRK 9K33 AKM.

1979Truppeneinführung der verbesserten Marine Version "OSA-MA" mit Rakete 9M33M3.

1980 Die staatliche Erprobung des nun als 9K33M3 (OSA-AKM) bezeichneten Fla- Raketenkomplexes und Beginn der Ausrüstung der Truppenteile mit diesem FRK. Truppeneinführung der verbesserten Marine Version "OSA-MA-2" mit der Rakete 9M33M5.

1980/85 Entwicklung und Truppeneinführung des neuen für die Flotte vorgesehene
FRK "Kinschal" (Export Variante "Klinok") mit der Rakete 9M330-2 (s.o. die Marine Version des FRK "Tor").